Wie läuft ein Knochenaufbau wirklich ab – und tut das weh?

Wie läuft ein Knochenaufbau wirklich ab – und tut das weh?

Wer ein Zahnimplantat benötigt, steht häufig vor einer wichtigen Voraussetzung: Es muss genug Kieferknochen vorhanden sein. Wenn das nicht der Fall ist, wird ein sogenannter Knochenaufbau notwendig. Schon dieses Wort löst bei vielen Patientinnen und Patienten Unbehagen aus. "Wird das schmerzhaft? Wie lange dauert die Heilung? Muss ich mit Komplikationen rechnen?" In diesem Beitrag erklären wir Ihnen ganz genau, wie ein moderner Knochenaufbau abläuft, welche Methoden es gibt und worauf Sie sich einstellen können – ehrlich, verständlich und aus Sicht der Praxis.

Warum ist ein Knochenaufbau überhaupt notwendig?

Nicht immer ist ein Knochenaufbau überhaupt erforderlich. In der Praxis Dr. Felderhoff-Fischer nutzen wir modernste Verfahren der digitalen Implantologie, um präzise zu planen und den vorhandenen Knochen optimal auszunutzen. So kann in vielen Fällen auf einen Knochenaufbau verzichtet werden – etwa durch minimalinvasive Implantatpositionierung oder kürzere Implantate, die exakt an die individuelle Anatomie angepasst werden. Das bedeutet: Weniger Eingriffe, kürzere Behandlungsdauer und mehr Komfort für Sie.

Nach dem Verlust eines Zahns baut sich der Kieferknochen im betroffenen Bereich oft schnell ab. Der Grund: Ohne Belastung durch eine Zahnwurzel fehlt dem Knochen der Reiz, sich zu erhalten. Je länger die Lücke besteht, desto mehr Knochensubstanz geht verloren. Auch chronische Entzündungen oder eine Parodontitis können zu Knochenverlust führen.

Damit ein Zahnimplantat fest verankert werden kann, braucht es eine stabile Basis. Wenn diese nicht gegeben ist, ist ein Knochenaufbau notwendig, um das Implantat langfristig sicher einzusetzen.

Welche Methoden des Knochenaufbaus gibt es?

Die Wahl der Methode hängt davon ab, wie viel Knochen fehlt und wo sich die Lücke befindet. Grundsätzlich unterscheidet man:

1. Interner oder externer Sinuslift (im Oberkiefer-Seitenzahnbereich)

Bei unzureichender Knochenhöhe im Oberkiefer wird die Kieferhöhle (Sinus maxillaris) leicht angehoben und mit Knochenersatzmaterial oder Eigenknochen aufgefüllt. Der Eingriff kann mit der Implantation kombiniert oder separat durchgeführt werden.

Der interne Sinuslift ist dabei die schonendere Methode, da er minimalinvasiv über das Bohrloch erfolgt. Dank präziser 3D-Planung ist er in der Praxis Dr. Felderhoff-Fischer heute deutlich häufiger möglich. Das bedeutet für Sie: geringerer Eingriff, weniger Beschwerden und eine schnellere Heilung.

2. Laterale Augmentation (Knochenaufbau von der Seite)

Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn zu wenig Knochenbreite vorhanden ist. Der Knochen wird seitlich aufgebaut und mit einer Membran abgedeckt, um die Einheilung zu schützen.

3. Knochenblocktransplantation

Bei größerem Defizit kann ein Knochenblock aus dem eigenen Kieferknochen (z. B. aus dem Kieferwinkel) entnommen und an die gewünschte Stelle verpflanzt werden.

4. Socket Preservation (direkt nach Zahnextraktion)

Wenn ein Zahn entfernt wird, kann man den Kiefer sofort mit Knochenersatzmaterial stabilisieren.

Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial – was ist besser?

Beide Varianten haben ihre Berechtigung.

Eigenknochen bietet eine sehr gute Einheilung, da es sich um lebendes Gewebe handelt. Allerdings muss er irgendwo im Mund entnommen werden, was einen zusätzlichen Eingriff bedeutet.

Knochenersatzmaterialien sind in der Regel gut verträglich, können allerdings nicht in allen Fällen ausschließlich eingesetzt werden. Manchmal benötigt es eine Kombination mit eigenem Knochen.

Welche Methode geeignet ist, hängt stark von Ihrer individuellen Anatomie ab – und wird im Vorfeld sorgfältig geplant.

Tut ein Knochenaufbau weh?

Diese Frage ist absolut verständlich – und die ehrliche Antwort lautet: während des Eingriffs nicht, danach kann es zu einem Wundschmerz kommen, der mit Ibuprofen gut erträglich sein sollte. Ist dies nicht der Fall, wenden Sie sich bitte an Ihre Implantologin oder Implantologen.

Während des Eingriffs:

Die Behandlung kann unter lokaler Betäubung erfolgen. Sie spüren kein Schmerzgefühl, sondern lediglich Druck oder Vibrationen. Auf Wunsch kann auch eine Sedierung oder Vollnarkose erfolgen, etwa bei umfangreicheren Eingriffen.

Nach dem Eingriff:

Leichte Schmerzen, Schwellungen oder ein Spannungsgefühl sind normal und können mit Schmerzmitteln sehr gut kontrolliert werden. Die meisten Patientinnen und Patienten berichten, dass sie weniger Beschwerden hatten als erwartet.

Wie lange dauert die Heilung?

Das hängt von der Art des Aufbaus ab. In der Regel gilt 3-6 Monate. Nach dieser Phase kann das Implantat eingesetzt werden – vorausgesetzt, die Einheilung verlief stabil.

Wie sieht die Nachsorge aus?

Nach dem Eingriff erhalten Sie detaillierte Anweisungen, wie Sie die Stelle pflegen sollen. Dazu gehören:

  • Kein Kauen auf der behandelten Seite
  • Kühlen zur Abschwellung
  • Ggf. Antibiotika oder antiseptische Spülungen
  • Regelmäßige Kontrolltermine

Wichtig ist eine sehr gute Mundhygiene – nur so kann der Aufbau erfolgreich einheilen.

Erfahrungsbericht aus der Praxis

Frau M., 58 Jahre: "Ich hatte wirklich Angst vor dem Knochenaufbau. Im Internet steht so viel Unterschiedliches – und ehrlich gesagt hatte ich mir das schlimmer vorgestellt. Die OP selbst war gar nicht schlimm, ich habe nur den Druck gespürt. Am nächsten Tag war ich zwar leicht geschwollen, aber mit Kühlen und Schmerzmittel ging es gut. Heute trage ich mein Implantat und bin sehr froh, dass ich mich getraut habe. Ich kann wieder unbeschwert lachen und essen!"

Fazit: Keine Angst vor moderner Implantatvorbereitung

Ein Knochenaufbau ist kein Grund zur Sorge. Mit moderner Technik, viel Erfahrung und einer genauen Planung ist dieser Eingriff heute Routine. Die Beschwerden danach sind meist überschaubar, die Ergebnisse überzeugend.

Wenn Sie Fragen oder Sorgen haben, sprechen Sie uns an. In der Praxis Dr. Felderhoff-Fischer in München nehmen wir uns Zeit für Ihre Anliegen und erklären Ihnen jeden Schritt.

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