Erhaltungstherapie bei Zahnimplantaten

Zahnimplantate sind eines der erfolgreichsten Konzepte in der Zahnmedizin - 5 wichtige Punkte für den Erhalt von Zahnimplantaten!
Zahnimplantate sind eines der erfolgreichsten Konzepte in der Zahnmedizin und Sie als Patient haben sich für diese hochwertige Versorgung entschieden. Die Nachsorge und Erhaltungstherapie bei Zahnimplantaten sind notwendig und man sollte einige wertvolle Punkte beachten.
Wichtig ist mir dabei jedoch ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die beschriebenen Maßnahmen nicht ausschließlich für Implantate gelten, sondern genauso relevant sind für den Erhalt natürlicher Zähne.
Erhaltungstherapie bei Zahnimplantaten
5 wichtige Punkte für den Erhalt von Zahnimplantaten
1. Verzichten Sie auf Nikotinkonsum!
Rauchen ist einer der Hauptrisikofaktoren für das Entstehen von Entzündungen um das Implantat und schlecht für die Erhaltungstherapie bei Zahnimplantaten.
Gleiches gilt natürlich auch für Ihre natürlichen Zähne. Das Risiko einer Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates, die durch Bakterien im Zahnbelag ausgelöst wird) ist bei Rauchern 3-6 mal höher als bei Nichtrauchern.
2. Tägliche Mundhygiene
Der täglichen Mundhygiene sollte besondere Beachtung geschenkt werden. Dabei geht es nicht nur um die spezielle Reinigung der Implantate, die Ihnen durch das Zahnarztteam erläutert wird, sondern auch um die Pflege der eigenen Zähne und Zahnzwischenräume. Die Gesundheit des Parodontium (Zahnhalteapparat, bestehend aus dem Zahnfleisch, dem Zahnzement, der Wurzelhaut und dem Knochen) ist Hauptbestandteil auch des Implantaterfolges und der Erhaltungstherapie bei Zahnimplantaten. Sammeln sich Bakterien in den Zahnfleischtaschen natürlicher Zähne machen diese auch vor den Implantaten nicht Halt. Somit ist es unabdingbar immer auf die gesamte Zahngesundheit zu achten. Darüber hinaus ist Parodontitis ein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung einer fortschreitenden Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).
Für die natürlichen Zähne und die Implantate empfiehlt sich – zusätzlich zum Zähneputzen - der Einsatz von Zahnseide und an den Implantaten speziell von Floss, einer mittig verdickten Zahnseide zur verbesserten Reinigung. Diese sollte vor und hinter den Implantaten eingebracht und an der Implantatrundung entlang reinigend bewegt werden. Insbesondere eignet sie sich auch für die Reinigung unter Brücken. Wichtig ist das Sie sich hier von Ihrem Zahnarztteam für Ihre individuelle Situation instruieren und beraten lassen. Es dauert einige Zeit bis man die Fingerfertigkeit erlangt, Ihre Implantate werden es Ihnen jedoch lebenslang danken.

Anzeichen einer Parodontitis können z.B. eine Rötung der Schleimhaut um den Zahn, Blutungen beim Zähneputzen oder Mundgeruch sein. Diese Symptome sind jedoch nicht zwingend mit Schmerzen verbunden. So ist der regelmäßige Kontrollbesuch in der Zahnarztpraxis, ein sogenannter Recall, unerlässlich.
3. Recall Zahnimplantate
Im Rahmen des Implantatrecalls erfolgt eine klinische Inspektion des Implantates, seines Aufbaus (Krone) und der umgebenden Weichgewebe, mit vorsichtiger Sondierung und Taschentiefenmessung. Die Werte werden in ein Verlaufsprotokoll eingetragen und mit der Ausgangssituation bzw. den vorangegangenen Untersuchungen verglichen. Eine Reinigung wird vorgenommen und es erfolgt eine Mundhygieneinstruktion für die Bereiche, die noch Plaque aufzeigen.
Der Abstand dieser Recallsitzungen variiert nach Ihrem individuellen Risikoprofil und liegt meist zwischen 3-6 Monaten. Zur effektiven Erhaltungstherapie bei Zahnimplantaten ist der recall ein wichtiges Instrument. Wenn Sie z.B. Zähne aufgrund von Parodontitis verloren haben und Diabetiker sind, werden die Abstände bei 3 Monaten liegen. Haben Sie lediglich ein Einzelzahnimplantat, keine Grunderkrankungen und keine Parodontitis kann der Abstand auch 1 Jahr betragen. Den Intervall legt der Zahnarzt mit Ihnen fest.
Die professionellen Reinigungen beim Zahnarzt ersetzen jedoch keinesfalls Ihre tägliche Reinigung der Zähne, Implantate und Zahn- bzw. Implantatzwischenräume.
Der Recall sorgt dafür, dass Entzündungen an Implantaten, als auch an natürlichen Zähnen früh erkannt und behandelt werden können und somit keine Periimplantits (einer Entzündung um das Implantat, die bereits mit Knochenabbau verbunden ist). auftritt.
4. Periimplantitstherapie:
Tritt dennoch beim Sondieren am Implantat eine Blutung (BOP; Bleeding on probing) auf ist dies ein Hinweis auf das Vorliegen entzündlicher Parameter. Zusätzliches Austreten von putrider Flüssigkeit und tiefe Taschenmessungen sind dabei Hinweise auf eine Periimplantitis In diesen Fällen wird ein Zahnfilm (ein Röntgenbild) des betroffenen Implantates angefertigt, um das Ausmaß des Knochenabbaus zu diagnostizieren. Neben den oben bereits erwähnten Maßnahmen der Mundhygiene ist nun eine Therapie durch einen implantologischen Spezialisten erforderlich, um ein Fortschreiten des Prozesses zu verhindern und ggf. den Knochen erneut aufzubauen. Hierzu stehen verschiedene Therapiekonzepte (wie z.B. GalvoSurge) zur Auswahl, deren Grundlage die Reinigung der Implantatoberfläche ist.
5. Ihre behandelnde Implantologin oder Implantologe
Wenden Sie sich bei Fragen oder Unsicherheiten rund um das Implantat immer direkt an den Zahnarzt bzw. Implantologen. insbesondere, wenn Sie Lockerungen der Implantatkrone bemerken oder Sie subjektiv das Gefühl haben, dass „der Biss“ nicht stimmt.
Zahnimplantate sind ein etabliertes, seit mehr als 60 Jahren bewährtes und erfolgreiches Behandlungskonzept. Gemeinsam können wir für den lebenslangen Erhalt sorgen.