Eigenbluttherapie in der Oralchirurgie
Eigenbluttherapie (PRF-Therapie) in der Oralchirurgie: Ein Booster für die Wundheilung
Die moderne Zahnmedizin hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, insbesondere im Bereich der oralen Chirurgie. Eine vielversprechende Entwicklung ist die Eigenbluttherapie (PRF-Therapie – Plated Rich Fibrin), die die Wundheilung verbessert und bereits in anderen Bereichen der Medizin, wie der Orthopädie und plastischen Chirurgie erfolgreich angewendet wird. Diese innovative Methode hat sich als besonders effektiv bei Zahnentfernungen, Implantationen, Knochenaufbauten und Weisheitszähnen erwiesen.
Eigenbluttherapie (PRF): Eine kurze Einführung
Was bedeutet PRF?
PRF bedeutet Plated Rich Fibrin. Eine kleine Menge Blut wird dem Patienten entnommen und anschließend zentrifugiert, wobei gezielt die Wachstumsfaktoren zur Wundheilung herausgefiltert werden. Anschließend wird dieses körpereigene PRF mit seinen regenerierenden Eigenschaften in das Wundgebiet eingebracht.
Das entnommene Blut stimuliert somit die körpereigenen Heilungsprozesse, ganz ohne Fremdsubstanzen.
Eigenbluttherapie und Zahnentfernung / Weisheitszahnentfernung
Schon bei der Zahnentfernung kann die Einlagerung von Eigenblut eingesetzt werden und somit den Knochen und das Weichgewebe optimal für eine spätere Implantation vorbereiten.
Die Entfernung von Weisheitszähnen ist ein häufiger Eingriff in der oralen Chirurgie. Dieser kann jedoch mit postoperativen Beschwerden wie Schmerzen und Schwellungen verbunden sein. Die Eigenbluttherapie bietet auch hier einen vielversprechenden Ansatz zur Verbesserung der Wundheilung.
Insbesondere für Weisheitszahnoperationen machte die DGMKG (Deutsche Gesellschaft für Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie) auf die wundheilungsfördernde Wirkung von PRF hin, Schwellungen und Schmerzen könnten reduziert und der Heilungsprozess somit verkürzt werden.
Wundheilung und Zahnimplantate
Zahnimplantate sind mittlerweile eine gängige Lösung für den Ersatz von verlorenen Zähnen. Die erfolgreiche Integration eines Implantats hängt jedoch entscheidend von der Qualität der Wundheilung, insbesondere der des umgebenden Weichgewebes ab. Hier kommt die Eigenbluttherapie ins Spiel. Durch die Injektion von angereichertem Eigenblut in die Wundregion wird die Durchblutung verbessert und die Bildung von neuem Gewebe gefördert.
Die Wirkung der Eigenbluttherapie bei Zahnimplantaten zeigt sich nicht nur in der beschleunigten Wundheilung, sondern ebenso in der Verminderung von postoperativen Schmerzen und Schwellungen.
Insbesondere die Kombination von PRF mit minimalinvasiven Implantationstechniken wie 3 D geplanten und navigiert inserierten Implantaten oder Sofortimplantationen, führt dazu, dass die Patienten schneller in ihren normalen Alltag zurückkehren können.
Eigenbluttherapie als Schlüssel zur verbesserten Wundheilung
Die Eigenbluttherapie hat sich als vielversprechende Ergänzung in der oralen Chirurgie etabliert. Insbesondere bei Zahnimplantationen, Knochenaufbauten und der Weisheitszahnentfernung zeigt sie vielversprechende Ergebnisse bei der Förderung der Wundheilung.
Die Kombination von präzisen digitalen Technologien in der Implantologie mit den biologischen Stimuli der Eigenbluttherapie eröffnet neue Perspektiven für Patienten und Chirurgen. Dieser fortschrittliche Ansatz ermöglicht nicht nur eine schnellere Genesung, sondern auch langfristig stabilere Ergebnisse.
Die Eigenbluttherapie kann daher als vielversprechende Option in Betracht gezogen werden, um die Wundheilung in der oralen Chirurgie zu optimieren und den Patienten einen komfortableren und erfolgreichen Heilungsprozess zu ermöglichen.