Weisheitszahn-OP – so hilft die Eigenbluttherapie
Eine Weisheitszahnentfernung gehört zu den häufigsten oralchirurgischen Eingriffen. Auch wenn sie heutzutage routiniert und schonend durchgeführt wird, können moderate Schwellungen und Schmerzen nach einer Weisheitszahn-OP auftreten.
Während klassische Maßnahmen wie Kühlen und Schmerzmittel Erleichterung bringen, gibt es moderne Methoden, die den Heilungsprozess noch wirkungsvoller unterstützen können.
Eine besonders innovative Möglichkeit ist die Eigenbluttherapie (PRF – Platelet Rich Fibrin), die körpereigene Heilungskräfte aktiviert und die Wundheilung damit positiv beeinflussen kann.
Warum Schwellungen und Schmerzen nach einer Weisheitszahnentfernung entstehen
Normale Wundheilungsreaktionen des Körpers
Nach einer Zahnentfernung setzt der Körper sofort Heilungsprozesse in Gang. Blutgefäße erweitern sich, Immunzellen wandern in die Wunde ein und Gewebe beginnt, sich zu regenerieren. Diese Prozesse können zu einer Schwellung und manchmal auch zu Schmerzen führen – eine normale Reaktion des Körpers.
Wann Beschwerden über das Übliche hinausgehen
Meist klingen die Schwellungen nach einigen Tagen wieder ab. Bei ausgeprägten Schwellungen oder Schmerzen sollte auf jeden Fall die Praxis kontaktiert werden und eventuell eine Kontrolle in der Praxis erfolgen.
Klassische Methoden zur Linderung von Schwellung und Schmerzen
Kühlen, Schonung & Schmerzmittel
Das Kühlen mit Kühlpads in den ersten 2-3 Tagen ist die bewährteste Methode, um eine starke Schwellung zu vermeiden. Zusätzlich sorgen Schonung und ärztlich verordnete Schmerzmittel für Erleichterung.
Ernährung und Verhalten in den ersten Tagen
Weiche, kühle Speisen wie Suppen, kein Alkohol, kein Rauchen und körperliche Ruhe sind wichtige Tipps nach einer Weisheitszahn-OP, um Komplikationen wie Nachblutungen zu verhindern und die Wundheilung nach einer Zahnentfernung zu fördern.
Was ist die Eigenbluttherapie (PRF/PRP) in der Oralchirurgie?
Funktionsweise – körpereigene Heilungskräfte aktivieren
Die Eigenbluttherapie nutzt das Blut des Patienten selbst, um Heilungsprozesse zu beschleunigen. Aus einer kleinen Blutprobe werden mittels Zentrifuge Wachstumsfaktoren und Blutplättchen gewonnen. Dieses Konzentrat (PRF oder PRP) enthält eine hohe Dichte an heilungsfördernden Substanzen, die die Geweberegeneration und die Wundheilung nach einer Weisheitszahn-OP stimulieren.
Anwendung direkt während der OP
Das gewonnene PRF wird direkt in die Wunde eingebracht. Dort bildet es eine Art Schutzschicht, die nicht nur Schwellungen und Schmerzen nach einer Weisheitszahn-OP reduzieren kann, sondern auch das Risiko von Infektionen und Nachblutungen verringern kann.
Vorteile der Eigenbluttherapie nach einer Weisheitszahn-OP
Weniger Schwellung und Schmerzen
Nach der Entfernung von Weisheitszähnen kann es zu Schwellungen, Blutergüssen und Schmerzen kommen, die mehrere Tage anhalten können. Die sogenannte PRF-Eigenbluttherapie (Platelet Rich Fibrin) kann diesen Heilungsprozess deutlich verbessern. Dabei wird aus dem eigenen Blut des Patienten eine Wachstumsfaktor-reiche Matrix gewonnen, die direkt in die Wundregion eingebracht wird. Diese körpereigene Membran wirkt wie ein biologisches Pflaster, fördert die Durchblutung und beschleunigt die Regeneration des Gewebes.
Studien und Praxiserfahrungen zeigen, dass Patientinnen und Patienten nach einer PRF-Behandlung von deutlich geringeren Schwellungen und weniger Schmerzen profitieren – die Wunde heilt schneller und das Risiko von Komplikationen wird reduziert.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) betont in einer Pressemitteilung zum Tag der Zahngesundheit 2022 den Nutzen dieser Methode:
„Die DGMKG sieht großes Potenzial im Einsatz von Eigenblut in Form einer PRF-Matrix, da diese den Heilungsprozess fördert und die zur Heilung erforderliche Zeit reduziert“, erklärt Dr. med. Dr. med. dent. Julius Steegmann, Leiter des Referats Sport und Ernährung der DGMKG.
Das PRF-Verfahren ist somit nicht nur eine moderne, sondern auch wissenschaftlich empfohlene Methode, um Beschwerden nach einer Weisheitszahn-Operation spürbar zu verringern. Neben weniger Schwellung profitieren Patientinnen und Patienten zudem von einer stabileren Wundheilung, geringerer Infektionsneigung und einer insgesamt schnelleren Rückkehr in den Alltag.
Schnellere Wundheilung und geringeres Infektionsrisiko
Die Wachstumsfaktoren im Eigenblut beschleunigen die Zellneubildung und fördern die Heilung nach einer Weisheitszahn-OP. Dadurch sinkt auch das Risiko für Komplikationen wie Infektionen oder verzögerte Wundheilung.
Förderung der Geweberegeneration
PRF unterstützt nicht nur die Heilung, sondern auch den Wiederaufbau von Knochen und Weichgewebe. Dies ist besonders wichtig, um langfristig stabile Ergebnisse zu erzielen.
Beispiele aus der Praxis
Unsere Beobachtungen aus der Praxis bestätigen die Ergebnisse der Stellungnahme der MKG. Insbesondere nach der Weisheitszahnentfernung zeigte sich eine deutlich verbesserte Wundheilung.
Fazit: Sanfte, effektive Unterstützung für eine schnelle Genesung
Die Eigenbluttherapie nach einer Weisheitszahn-OP bietet eine natürliche, sanfte und zugleich sehr effektive Möglichkeit, die Heilung zu beschleunigen und Komplikationen vorzubeugen.
Jede Behandlung wird individuell geplant. Ob die PRF-Therapie für Sie sinnvoll ist, klärt Dr. Annette Felderhoff-Fischer gerne in einem persönlichen Gespräch.
Für wen ist die Eigenbluttherapie besonders empfehlenswert
Bei allen Patientinnen und Patienten wird laut den Empfehlungen der MKG-Pressemitteilung (Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, 2023) die Eigenbluttherapie als sinnvolle Ergänzung nach operativen Eingriffen im Mundraum empfohlen, um die Wundheilung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden.
Risikopatientinnen und -patienten (z. B. Raucher, chronisch Erkrankte oder Osteoporose-Patienten, insbesondere unter Bisphosphonat-Therapie)
Bei Menschen, deren Wundheilung eingeschränkt ist – etwa durch Rauchen, Diabetes oder andere chronische Erkrankungen – kann die Eigenbluttherapie nach einer Weisheitszahn-OP helfen, Risiken zu verringern und die Heilung zu verbessern.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie lange dauert die Schwellung nach einer Weisheitszahn-OP?
In der Regel nimmt die Schwellung nach 2–3 Tagen ihren Höhepunkt und klingt innerhalb einer Woche ab.
Kann Eigenbluttherapie Schmerzen wirklich reduzieren?
Ja, viele Patienten berichten von weniger Schmerzen und einem insgesamt angenehmeren Heilungsverlauf.
Ist Eigenbluttherapie für alle Patienten geeignet?
Grundsätzlich ja, da es sich um körpereigenes Material handelt. Im Beratungsgespräch wird individuell entschieden.
Wann spürt man die Wirkung der Eigenbluttherapie?
Viele Patienten merken bereits in den ersten Tagen nach der OP, dass die Heilung nach der Weisheitszahn-OP schneller voranschreitet.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
In der Regel handelt es sich um eine private Zusatzleistung. Gerne informieren wir Sie vorab transparent über die Kosten.

